BBA - Akademie der Immobilienwirtschaft e. V., Berlin

Hauptstraße 78/7912159 BerlinT 030 23 08 55-0F

Presse

Tim Franzke steht kurz vor dem Abschluss seines MBA-Studiums in Business Administration – Real Estate Management an der BBA und der HTW Berlin. Seit 2015 wird er auf seiner erfolgreichen Bildungsreise von der BBA begleitet. Nach seinem Abschluss als Immobilienkaufmann an der BBA-Berufsschule und dem anschließenden Bachelorstudium entschloss sich Herr Franzke 2023, das berufsbegleitende MBA-Programm für Führungskräfte in der Immobilienbranche zu absolvieren. Im Interview mit der BBA berichtet er von seinen Studienerfahrungen, seiner Masterarbeit und seinen Erwartungen an das MBA-Programm.

Was hebt Ihrer Meinung nach den MBA der BBA und htw von anderen Masterstudiengängen ab?

Ein wichtiger Grund, mich für den MBA an der BBA zu entscheiden, war, dass es einer der wenigen berufsbegleitenden Studiengänge ist. Dies empfand ich bereits im Bachelor als großen Vorteil, da der Austausch mit Kommiliton*innen über die gesammelte Berufserfahrung abseits der Vorlesungen sehr bereichernd war. Besonders gut gefiel mir auch die Struktur, bei der die Klausuren zeitnah nach dem Ende der Module abgelegt wurden, anstatt einer langen Klausurenphase. Dadurch ließen sich die Prüfungen gut mit der Arbeit vereinbaren. Abgesehen von meinen Erfahrungen habe ich wenig Vergleichbares kennengelernt, aber die von der BBA zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten empfand ich als deutlich besseres Lernumfeld, um verschiedene Aufgaben zu bearbeiten.

Welche Erfahrungen waren für Sie während des Studiums besonders prägend?

Besonders prägend war für mich die gemeinsame Projektarbeit im Modul 9: Projektmanagement, in der die MBA-Studierenden 2023 ein neues Nutzungskonzept für einen Teil des Tempelhofer Flughafens erarbeiten mussten. Dabei war es erforderlich, sich selbst in verschiedene Rollen einzuteilen und Aufgaben zu verteilen. Da jede*r in der Regel unterschiedlich an die Lösung von Aufgaben herangeht, war es eine Herausforderung, sich auf die verschiedenen Arbeitsweisen und Charaktere im Projektteam einzustellen. Besonders wertvoll war auch, dass wir das Projekt von der Besichtigung der Flächen vor Ort bis hin zur Abschlusspräsentation vor der Tempelhofer Projekt GmbH begleiten konnten – eine äußerst bereichernde Erfahrung.

Sie befassen sich in Ihrer Masterarbeit mit dem Thema „Analyse der zukünftigen Relevanz von Zertifizierungen im Gebäudebetrieb für KMU und Bewertung eines potenziellen DGNB-Zertifizierungsergebnisses für ein Gebäude der WG Altglienicke eG“. Können Sie das Thema kurz erläutern und begründen, warum Sie sich dafür entschieden haben?

Das Thema spricht für sich: Die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung werden nahezu jährlich verschärft und zunehmend auch für kleinere Unternehmen verbindlich. Zwar sind KMU, wie die Wohnungsgenossenschaft Altglienicke eG, in der ich tätig bin, aktuell noch davon verschont, doch angesichts der aktuellen Entwicklungen wird dies nicht für immer der Fall sein. Daher ist es wichtig, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie man Nachhaltigkeit künftig nachweisen kann. Darüber hinaus achten Banken zunehmend auf nachhaltige Aspekte bei der Finanzierung von Objekten. Dabei wird nicht nur die ökologische Nachhaltigkeit berücksichtigt, sondern alle drei Säulen der Nachhaltigkeit, die auch bei einer Zertifizierung nach DGNB abgedeckt werden. Es stellt sich auch die Frage, ob KMU Nachteile befürchten müssen, wenn sie keine Zertifizierung nachweisen oder Nachhaltigkeitsdaten nicht in dem Maße offenlegen, wie es größere Unternehmen bereits tun.

Ein weiterer ausschlaggebender Faktor sind vorangegangene Gesetzgebungen wie der Mietendeckel, bei dem zunächst kleinere Unternehmen ausgenommen werden sollten, später jedoch ebenfalls betroffen waren. Auch der Klimawandel wird nicht allein durch den Neubau gestoppt werden können. Ein Großteil der heute errichteten Gebäude wird auch im Jahr 2050 noch bestehen, weshalb es wichtig ist, diese in den kommenden Jahren so nachhaltig wie möglich weiterzuentwickeln. Daher lag der Fokus meiner Masterarbeit auch auf Bestandsgebäuden.

Da Zertifizierungen von Gebäuden in unserer Genossenschaft bisher eine eher untergeordnete Rolle spielten, war es für mich spannend herauszufinden, welches Ergebnis eines der Bestandsgebäude erzielen würde. Gleichzeitig wollte ich ein besseres Verständnis für den tatsächlichen Aufwand entwickeln, der mit einer Zertifizierung verbunden ist, da dieser maßgeblichen Einfluss auf die zukünftige Relevanz solcher Zertifizierungen haben wird.

Welche Relevanz hat dieses Thema aktuell in der Immobilienbranche?

Ich möchte noch nicht zu viel verraten, da die Masterarbeit noch nicht zur Prüfung eingereicht ist, aber die Relevanz von Gebäudezertifizierungen wird derzeit als eher gering eingeschätzt. Vor allem Premiumimmobilien werden häufig als Aushängeschild zertifiziert. Die Anwendung von Zertifizierungen konzentriert sich momentan eher auf Logistik- und Gewerbeimmobilien. Obwohl die Zahl der zertifizierten Wohngebäude in den letzten Jahren gestiegen ist, liegt sie noch weit hinter den Zahlen anderer Immobilienklassen.

Durch die Zertifizierung von Gebäuden im Betrieb kann ein Eigentümer einen ganzheitlichen Überblick über die Nachhaltigkeit der Bewirtschaftungsprozesse erhalten und potenzielle Verbesserungsmöglichkeiten ableiten. Der Aufwand und die begrenzte Vergleichbarkeit der verschiedenen Zertifikate führen jedoch dazu, dass insbesondere kleinere Unternehmen auf eine Zertifizierung verzichten. Stattdessen nutzen Banken und andere Stakeholder häufig alternative Nachweisinstrumente. Auch von den Mieter*innen der interviewten Wohnungsunternehmen wird nicht explizit nach zertifizierten Gebäuden gefragt. Dennoch sollte jedes Unternehmen, sofern es die betriebliche Situation zulässt, eine Zertifizierung in Erwägung ziehen, um Potenziale zur Verbesserung der Nachhaltigkeit des Gebäudes zu identifizieren.

Vermutlich wird die Bedeutung von Gebäudezertifizierungen vor allem in strukturschwachen Regionen, die mit höheren Leerstandszahlen zu kämpfen haben, am stärksten zunehmen. Dort könnten sich Eigentümer*innen durch Zertifizierungen von anderen Marktteilnehmern abheben.

Welchen Rat können Sie den zukünftigen Studierenden des MBA‘s mit auf den Weg geben, damit sie ihr Studium ebenso erfolgreich meistern?

Seid darauf vorbereitet, dass das Studium neben dem Job eine große Herausforderung darstellen wird. Ein gutes Zeitmanagement ist entscheidend, um das Studium erfolgreich zu meistern. Es wird sich jedoch lohnen, da ihr danach mit einer hohen Stressresistenz und umfassendem Wissen in zukünftige Führungspositionen starten könnt. Für mich persönlich war es zudem immer hilfreich, in den Vorlesungen anwesend zu sein, um lange Nachbereitungen zu Hause zu vermeiden und Unterstützung durch die gute Betreuung der BBA zu erhalten. 

Vielen herzlichen Dank für das Gespräch und für den Endspurt alles Gute!

Möchten auch Sie sich zum MBA-Programm informieren? Dann besuchen Sie gern unseren kostenfreien Informationsabend am 20. Februar 2025. Der nächste Studiengang startet am 10. April 2025.

Pressekontakt

Download Pressebilder